Grauer Star Operation (auch Katarakt Operation)
– und Clear Lens Extraction

Wann muss operiert werden?

Vor Jahrzehnten war man mit der Star Operation sehr zurückhaltend und operierte erst, wenn der Star „reif“ war (genannt „Mature Katarakt“). Heute wird der Graue Star in einem moderaten Zustand als operationswürdig angesehen. Maßgeblich ist hierbei immer die Beeinträchtigung des Patienten sowie die anatomischen Gegebenheiten des Auges. Daher wird der Operationszeitpunkt bei jedem Patienten individuell festgelegt.

Gibt es alternative Therapien zur Katarakt Operation?

Die einzige wirksame Behandlung des Grauen Stars ist die Katarakt-Operation, bei welcher die getrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt wird. Eine andere/alternative Therapie, beispielsweise durch Medikamente, existiert nicht. Ein zu langes Herauszögern der Operation birgt einige Risiken, die Komplikationen bis hin zum Verlust des Auges beinhalten können.

Brauche ich nach der Operation noch eine Brille?

Die Linsenstärke der Kunstlinse, die bei der Operation eingesetzt wird, wird für Sie individuell berechnet, vergleichbar mit der Bestimmung der Brillenstärke beim Optiker. Dabei können vorher bestehende Fehlsichtigkeiten mit ausgeglichen werden. So kann man z.B. Augen, die immer kurzsichtig oder weitsichtig waren, so einstellen, dass ohne Brille für die Ferne gut gesehen wird. Auch eine Korrektur der Hornhautverkrümmung ist heutzutage ohne Probleme möglich. Eine monofokale Standardlinse kann allerdings keine Naheinstellung erbringen, wie es die natürliche Augenlinse kann. Daher brauchen viele Patienten nach der Katarakt-Operation weiterhin eine Lesebrille.

Soll ohne Brille ein gutes Nahsehen erzielt werden, so benötigt man eine Multifokallinse. Diese kann ebenso den Zwischenbereich, zum Beispiel den Computerarbeitsplatz, scharf abbilden. Vor der Operation muss somit der Patient zusammen mit dem Augenarzt entscheiden, in welchem Bereich (Ferne, Nähe und/oder Zwischenbereich) er ohne Brille möglichst scharf sehen möchte.

Wichtig: Bei diesen Überlegungen geht es immer darum, in welchen Entfernungen man am liebsten ohne Brille gut sehen möchte. Mit einer entsprechend leichten Zusatzbrille kann man natürlich immer in allen Entfernungen scharf sehen, insofern das Auge/das Gehirn die gesundheitlichen Voraussetzungen mitbringt! Eine Aufklärung über die möglichen Linsen, sowie die Besprechung von etwaigen Zusatzkosten übernimmt der Augenarzt in der OP-Voruntersuchung.

Zur Auswahl stehen:

Das genaue Erreichen der geplanten Brechkraft kann heute zwar genaustens vermessen und eingeschätzt, jedoch nicht garantiert werden. Hierbei spielen anatomische Gegebenheiten ebenso eine Rolle wie auch physikalische Kräfte, die vor einer OP nicht bis ins Letzte vermessen werden können. Eine Garantie zur Brillenfreiheit gibt es nicht, allerdings ist man heute in der Lage durch Technik und operative Erfahrung ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

Wie funktioniert die Vorbereitung zur Katarakt-Operation?

Im Rahmen der Vorbereitung erfolgt eine Ausmessung der Augen, um die Stärke der Kunstlinse berechnen zu können, die später eingesetzt werden soll. Hierbei werden die Länge, Breite und Dicke des Auges und der natürlichen Linse miteinbezogen. Zusätzlich wird die Hornhautverkrümmung vermessen. Ebenso wichtig ist der Ausschluss weiterer Augenerkrankungen vor der Operation, um das bestmögliche Sehergebnis bei der Operation zu erzielen. Bei der Staroperation handelt es sich um einen körperlich kaum belastenden Eingriff, der üblicherweise in örtlicher Anästhesie durchgeführt wird. Hierbei kann der Patient entscheiden, ob er eine kurze Schlafphase wünscht oder ausschließlich lokal betäubt operiert werden möchte.

Was geschieht vor Operationsbeginn?

Am OP-Tag erhält jeder Patient OP-Kleidung, die übergezogen werden muss. Ein Entkleiden ist nicht notwendig. Nach einer kurzen Vorbereitung mittels Druckmessung und Sehleistungskontrolle wird die Anästhesie eingeleitet. Die Vorbereitung dauert nur wenige Minuten.

Wie verläuft die Katarakt-Operation?

Die Operation wird unter einem speziellen Operationsmikroskop der Firma Zeiss durchgeführt. Während der Patient unter Anästhesie schläft, wird das zu operierende Auge mithilfe einer feinen Klammer aufgehalten. Dies spürt der Patient nicht. Zuerst wird ein minimalinvasiver Schnitt von 2 bis 2,5 mm am Auge vorgenommen. Nun wird die hauchdünne Hülle, die die Linse umgibt und Linsenkapsel genannt wird, eröffnet, um das getrübte Linsenmaterial zu verflüssigen und zu entfernen.

Hierbei wird mit minimalen Ultraschallschwingungen zur Materialverflüssigung gearbeitet. Im weiteren Verlauf wird dieses Material abgesaugt. Dieses Verfahren heißt Phakoemulsifikation. Zurück bleibt die entleerte Linsenhülle (Kapselsack), in die die neue Kunstlinse eingesetzt wird. Das Verfahren ist bei jeder Katarakt-Operation das gleiche, auch unabhängig von der später implantierten Linse.

Können Komplikationen auftreten?

Die Kataraktoperation ist die weltweit am häufigsten durchgeführte Operationsmethodik. Grund hierfür ist, dass fast jeder Mensch den Grauen Star bekommt und im Laufe des Lebens operiert werden muss. Es handelt sich um ein minimalinvasives Verfahren, welches ebenso minimale Komplikationsrisiken beinhaltet. Jedoch ist bei jedem chirurgischen Eingriff auch immer ein Restrisiko für Komplikationen gegeben. Hierbei sind glücklicherweise nur wenige Möglichkeiten zu nennen: 

  • Es können Augendruckschwankungen auftreten, welche in aller Regel mit Augentropfen oder Tabletten behandelt werden können. 
  • Ebenso kann die Hornhaut durch eine Art Wundschwellung eintrüben, sodass das Sehen erst nach einiger Zeit klar wird. Auch dies ist mit Augentropfen therapierbar. 
  • In seltenen Fällen ist der Aufhängeapparat der Kapsel (Zonulafasern) so locker, dass der Kapselsack nicht erhalten werden kann und entfernt werden muss.
  • Ebenso kann der Kapselsack bei der Operation einreißen

In diesen Fällen gelingt bei einem erfahrenen Operateur die OP über eine Deplatzierung der Linse innerhalb des Auges. Manche Augen reagieren auf eine Kataraktoperation mit einer Schwellung der Netzhautmitte, welche sich wieder mit Medikamenten therapieren lässt. Schlussendlich kann in seltenen Fällen eine Netzhautablösung ausgelöst werden, die dann aber operativ wieder angelegt wird. All dies tritt allerdings mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 2 % auf.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Wichtig ist, dass Sie den Verband am Tag der Operation sowie die erste Nacht hindurch tragen, damit Sie nicht versehentlich am Auge reiben können oder Schmutz ins Auge gelangen kann. Am Tag nach der Operation wird der Verband abgenommen und das Auge vom Augenarzt untersucht. Nach der Abnahme des Verbands ist das Sehen oft noch nicht ganz klar. Dies liegt daran, dass die Pupille nach der Operation immer noch durch Medikamente erweitert ist und somit fehlende Tiefenschärfe vorherrscht. Das Sehen baut sich in den ersten 2–3 Tagen nach der Operation merklich auf.
Augentropfen: Wichtig ist, dass Sie die verordneten Augentropfen regelmäßig eintropfen und sich darüber hinaus an die Anweisungen des Arztes halten. Welche Augentropfen wie lange genommen werden, entscheidet ebenso der Augenarzt nach dem jeweiligen Befund. In der Regel werden Augentropfen 6–8 Wochen nach der OP eingeträufelt und können dann abgesetzt werden.

Brauche ich eine Nachuntersuchung?

In der Regel werden pro Auge drei Nachuntersuchungen in den ersten 2–3 Wochen nach der OP durchgeführt. In dieser Zeit sollte das Auge nicht von außen durch Druck oder übermäßiges Wischen beeinflusst werden. Der eigentliche Heilungsprozess vollzieht sich ganz automatisch. Das Autofahren ist in den ersten Tagen nach der OP meist noch nicht möglich, kann aber nach Absprache mit dem Arzt zeitnah wieder aufgenommen werden (zumeist ab 5 Tagen nach der OP).

Grundsätzlich ist heutzutage nach Katarakt Operationen jegliche Betätigung sofort wieder möglich. Einzige Ausnahme stellen Schwimmen, tiefes Tauchen oder der Besuch einer Sauna sowie eines Fitnessstudios dar. Ebenso ist das Fliegen untersagt. Hier besteht die Gefahr des Druckanstieges, was vermieden werden sollte. Eine Woche nach der jeweiligen OP ist auch dies wieder möglich.

Es ist völlig normal, dass in den ersten Tagen nach der OP auch ein leichtes Fremdkörpergefühl auftreten kann. Ebenso sind etwaige Sehschwankungen in dieser Zeit völlig normal. Eine Brille, wenn überhaupt noch nötig, kann etwa 6–8 Wochen nach der OP angefertigt werden. Hier sagt Ihnen der Augenarzt den richtigen Zeitpunkt voraus.

Verhalten im Notfall

Bitte zögern Sie nicht, uns als Ihren Augenarzt bei einem Notfall direkt aufzusuchen. Plötzlich massiv auftretende Sehverschlechterungen nach der OP gehören ebenso dazu, wie stark gerötete oder schmerzende Augen. Die Rufnummer für Notfälle ist in den OP-Unterlagen zu finden.

Der Nachstar (Kapselfibrose)

Der Nachstar bezeichnet eine Erscheinung, die einige Zeit nach der Entfernung des Grauen Stars auftritt. Er äußert sich durch eine schlechtere Sehleistung und ein Gefühl des dauerhaften eingetrübten Sehens. Der Nachstar entsteht, da die hintere Seite der Linsenkapsel sich im Zuge der Katarakt Operation eintrübt. Dies ist durch den Operateur nicht vollends zu beeinflussen. In unterschiedlichem Ausmaß entsteht immer und bei jedem Patienten ein Nachstar nach Katarakt-Operation. Er kann mit einem Laser entfernt werden. Dieser Eingriff ist nicht schmerzhaft und wird an einem dem Untersuchungsmikroskop ähnlichen Apparat in der Praxis durchgeführt. Anschließend kann man wieder das uneingeschränkte Sehen mit der neuen Linse genießen.

Wie oft muss man nach der Operation jährlich zur Kontrolle?

Kontrolluntersuchungen nach der Operation werden zumeist jährlich vollzogen. Ausnahmen hierbei bilden Patienten, die weitergehende Erkrankungen oder Auffälligkeiten haben, die durch die Grauer Star Operation nicht beeinflusst wurden, wie beispielsweise das Glaukom oder verschiedene Formen der Makuladegeneration.

Sie haben Fragen zu unseren operativen Leistungen? Wir beantworten diese gerne: 

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